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Unsere Gedanken zum Artikel "Grüne entdecken das Handwerk"

Wir haben in der Zeitung „GÄUBOTE“ vom 16.1.2020 einen sehr interessanten Artikel gelesen: die Partei „Bündnis 90/ Die Grünen“ möchte sich künftig verstärkt um das Thema Handwerk bemühen, da der Fachkräftemangel u. A. auch das Handwerk empfindlich trifft. Es sind lobenswerte Impulse zu lesen: Ausbau der Flüchtlingsintegration im Handwerk, Berufsorientierung an Schulen, bei der das Handwerk im Schulfach„Wirtschaft“ um die Gunst der Jugendlichen werben könne, Bildungsmessen, gutausgestattete Berufsschulen und überbetriebliche Berufsbildungsstätten und last but not least die Forderung nach mehr Frauen im Handwerk.

 

Mit Sicherheit alles sehr gute, stimmige, von uns befürwortete Ideen, jedoch als viel bedeutender und wichtiger erachten wir es, dass das Image und der Wert des Handwerks in der Gesellschaft aufpoliert werden sollte! Unsere Erfahrungen (siehe auch unser Blog „Wo sind die Azubis“) zeigen deutlich, dass heutzutage das Interesse und die Bereitschaft der Jugendlichen, einen Handwerksberuf zu erlernen, sehr gering ist. Selbst wenn die Noten des Abschlusszeugnisses der weiterführenden Schule nicht besonders gut sind, wird sich oft mehr davon versprochen, wenn man weiter auf die Schule geht bzw. studiert. Es macht sich in der Gesellschaft heutzutage besser zu sagen „Ich studiere jetzt.“ als „Ich habe eine Lehre zum Maler begonnen!“, unbeachtet der persönlichen Talente, Neigungen und Fähigkeiten. Und genau hier sollte angesetzt werden: warum ist es so, dass reine Kopfarbeit in Deutschland mehr wert ist bzw. mehr zählt als Hand- und Kopfarbeit in Kombination!?

 

Ich selbst habe vor einigen Monaten eine recht nachdenklich stimmende Erfahrung im Rahmen meiner Tätigkeit als Elternbeirätin sammeln dürfen: im Rahmen einer Diskussion zum Thema Ausbildungsmesse der regionalen Handwerksbetriebe meldete sich eine aus Bulgarien stammende Mutter zu Wort: sie könne verstehen, dass das Interesse der Schüler und Eltern an der Ausbildungsmesse gering sei, denn wer wolle den heute bitte noch, dass sein Kind ins Handwerk geht!? Sie selbst sei z. B. nicht aus Bulgarien nach Deutschland gekommen, damit ihre Kinder später im schlechtbezahlten Handwerk enden! Auf meine Frage hin, wie sie es sich denn dann einmal ohne Handwerker vorstelle, meinte sie, dass Deutschland ein Land der Kopfarbeiter sei und sich in Zukunft dann diese Arbeiten in den EU-Nachbarsländern einkaufe, gerne bei ihren bulgarischen Landsleuten. Ehrlich gesagt hat es mir kurz die Sprache verschlagen! Ist es wirklich das, was man über uns Handwerker spricht und denkt? Hat das Handwerk wirklich solch einen Stellenwert in der Gesellschaft!? Wir selbst sind mit Freude und Überzeugung Handwerker, lieben unseren Beruf und unsere Arbeit! Wir erfahren sehr oft noch Wertschätzung bei der Ausübung unseres Berufes, doch wo liegt hier die Diskrepanz? Wir sehen und erleben es so, dass bereits im Elternhaus die Grundlagen für den späteren beruflichen Werdegang geprägt werden. Solange es so ist, dass der Großteil der Gesellschaft ein Studium generell für „besser“ empfindet als eine Handwerksausbildung, wird sich an der Attraktivität des Handwerks für Schulabgänger definitiv nichts ändern! Gefordert sind unserer Meinung nach Informationen und Darstellungen der vielfältigen Möglichkeiten im Handwerk und auch die Vermittlung der vielen guten Gründe, warum es sich auch heute noch lohnt, eine Ausbildung im Handwerk zu machen! Liebe Parteien: es freut uns,dass Ihr Euch endlich ans Handwerk erinnert! Nun appellieren wir an Euch, uns auf dem Weg zu unterstützen, die Gesellschaft zum Umdenken zu bewegen!!!!

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